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Danny Frede, „Robotonismus“. Hier übernimmt die Maschine. Der zweite Teil meines Blog Beitrages

17/09/2018

Die Auflösung des „Cliffhangers“. Danny Frede malt gar nicht selbst!

Bei meinem Atelierbesuch gibt’s was Neues zu Gucken. Warum liegen riesige nasse Leinwände auf dem Atelierboden herum? Was sind die malenden Maschinen? Ist „Robotonismus“ ein neues Wort? Und wenn ja, worum geht’s hier überhaupt.
Das besonders Reizvolle an einem Besuch im Atelier ist immer auch der Blick auf laufende Projekte, auf Dinge „in Arbeit“. Und um die soll es in diesem Teil meines Blog Beitrages gehen.
Tatsächlich ist Danny Frede gerade bei der Arbeit, als ich an die Atelier Tür klopfe. Oder vielmehr, Danny Frede hat die Aufsicht. Denn zwei Maschinen haben gerade losgelegt. Bewegen sich mit monotonem Brummgeräusch über eine große, mit Farbe vorbereitete Leinwand, die auf dem Boden liegt.
Jetzt kommt es ans Licht: Danny Frede läßt malen. Und zwar von Staubsauger Robotern. Wer den Animations Film mit den unermüdlichen kleinen gelben „Minions“ gesehen hat (wer hat das eigentlich nicht getan?), der weiß, hier ist nicht gerade Künstliche Intelligenz am Werk. Schauen wir mal genauer hin.

Danny Fredes Malmaschinen. Jeder Roboter ist ein Künstler.

Mit seiner ganz aktuellen Reihe von „Roboter Bildern“ lässt Danny Frede das Pendel in die komplett andere Richtung ausschlagen. Malt er seine „Seriellen Rechtecke“ oder die Unperfekten Farbverläufe noch akribisch von Hand und formt die Gipsunterlage minutiös mit einem kleinen Spatel, also sozusagen analog, so geht in den Roboter Bildern die Maschine ans Werk.
Der Staubsauger Roboter wird zur Malmaschine. Danny Frede gibt noch etwas mehr Farbe auf eine große Leinwand, und läßt anschließend die Saugroboter darüber fahren, solange bis der Akku „alle“ ist. Durch die eingebauten Sensoren, die eigentlich dazu dienen sollen, dass der Saugroboter nicht gegen irgendwelche Möbel fährt, sorgen dafür, dass die Roboter auf ihrem Weg einander ausweichen. Es entsteht eine nicht planbare Struktur, die durch das mehrfarbige Hin-und-Her und Vor-und-Zurück eine durchaus differenzierte Schichtung und Tiefe erhält. Danny Frede sorgt dafür, dass die Saugrober nicht „ausbrechen“ und …. wir beide gucken zu.

Dies hat als Performance im übrigen eine irgendwie soghaft beruhigende Wirkung, fast schon meditativ. Man kann stundenlang zuschauen. Ich darf dabei Kaffee trinken. Danny Frede säubert die Rollen von einem seiner Roboter-Mitarbeiter. Die haben sich mit einem Überschuss an Farbe festgefahren. Anschließend läuft’s wieder. Vor und zurück, hin und her.

Roboter. Künstliche Intelligenz? Das sind zwei paar Schuhe.

Roboter Bilder? Ist das die Lust an der Farbe, am Prozess, am Aufhebeln der aufgeräumten Ordnung von Algorithmen, die jedem einzelnen Saugroboter die zielgerichtete Bewegung vorschreiben. Nämlich bis zum Bildrand oder bis zum anderen Saugroboter, der dem einen in die programmierte Spur fährt. Ist es die schiere Freude am aleatorischen Wildwuchs? Geht es um eine Referenz an Nam June Paik, der bereits 1964 zusammen mit einem Ingenieur einen Roboter „K456″ entwickelte, der ihn bei Performances vertreten sollte.

Ist es Kritik an der Moderne? Eine Reflexion zu den Konsequenzen der Roboterisierung unserer Welt? Gar ein Verweis auf die Auswirkungen von KI, Künstlicher Intelligenz. „Kann ein Roboter in Zukunft bis zu 20 Künstler ersetzen?“, fragt Danny Frede. Machen die Maschinen sich bereit?

Kann man sich so überlegen. Es geht aber auch mit deutlich weniger Überbau. Im übrigen sind die eingesetzten Saugroboter noch längst nicht in den Höhen (und Abgründen) von Künstlicher Intelligenz angekommen. Da fehlt’s dann doch. Auf der letzten IFA in Berlin sah man da schon mehr „Intelligenz“ für den Haushalt.

Durch die „Brechung“ der einzelnen Saugroboter Algorithmen, die sich quasi gegenseitig in die Quere kommen, entsteht ein abstraktes Bild. Oder besser: ein ungegenständliches Bild. Denn die Bilder haben ja gar keine gegenständliche Vorlage. Sie sind völlig losgelöst von Natur und realen Gegenständen. Sie haben gar keinen mimetischen Weltbezug.

Danny Frede bestimmt lediglich das Format, die Farbigkeit und die Anzahl der Roboter. Es sollte tatsächlich mehr als ein Roboter sein. Denn ansonsten sind die Bilder, die mit nur einem Roboter entstehen sehr ähnlich. Vor-und-zurück, links-rechts, wenden. Ist so programmiert. Erst mit der größeren Anzahl kommt der Zufall ins Spiel. Bis zu fünf Roboter sind gut, ab dann wird’s zu eng. Es sei denn, die Leinwand Formate würden noch größer. Auf Zimmerformat, zum Beispiel? Warum nicht, sind ja schließlich Saugroboter.

Robotonismus. Und was soll das Ganze jetzt?

Danny Frede geht es darum, diesen Zufall auszuloten, zu überprüfen, inwieweit er als Künstler noch der Schöpfer sein kann, sobald solch ein digitales „Malwerkzeug“ ins Spiel kommt. Inwieweit lässt sich ein Roboter noch mit einem Pinsel gleichsetzen? Denn der Pinsel wird ja noch vom Maler geführt, der Roboter arbeitet seine programmierten Algorithmen ab.

Ob und was ein solches Roboter Bild letztlich ist, lässt Danny Frede mit großem Interesse sein Publikum kommentieren.
Die Reaktionen sind höchst unterschiedlich. Bisweilen viel radikaler als bei Danny Fredes „klassischeren“ Projekten, wie den Fotoserien oder den Seriellen Rechtecken. Interessant ist für Danny Frede immer, wie die Leute auf ein Roboter Bild reagieren, bevor sie wissen, dass es von Robotern gemalt ist, und anschließend, wenn sie es erfahren haben. Das Bild bleibt ja dasselbe, aber die Reaktion darauf kehrt sich immer emotional um.

Die einen finden es experimentell und technisch spannend, andere fühlen sich betrogen („Ach so, das ist gar nicht von Ihnen gemalt.“).

Manche lehnen gar plötzlich das Bild enttäuscht als Nicht-Kunst ab, obwohl es ihnen vorher durchaus sehr gefallen hat. „Das ist ja gar keine Kunst, sondern nur diese Maschinen.“

Als eine Zweckentfremdung von Haushaltsgegenständen eben, fast schon ein Missbrauch. Zumal der Saugroboter durchaus ein kostspieliges Prestige Objekt sein kann. Für Danny Frede ist die Reaktion seines Publikums ein wesentlicher Bestandteil des Projektes, der sich aber eigentlich nur mit dem fertigen Bild in einem Ausstellungskontext, also der musealen Inszenierung, ergibt.

Ich trinke meinen Kaffee, und begleitet vom Brummen der Roboter, überdenke ich meinen Kunstbegriff. Mir gefällt der Gedanke, in der Kunst experimentell Möglichkeiten und Grenzen auszuloten. Muss der Schöpfer eines Bildes auch immer der Maler sein, der tatsächlich den Pinsel führt? Kann die Kunst nicht schon in der reinen Idee begründet sein?

„Sind Zufälle im Algorithmus schon eine Künstlerseele?“

Robotonismus. „Kann ein Roboter in Zukunft bis zu 20 Künstler ersetzen.“ Danny Frede selbst hat – so scheint es zumindest mir – ein mehrfach gebrochenes Verhältnis zum Staubsauger Roboter. Keine künstliche Intelligenz, ganz im Gegenteil eine eher „dumme Maschine“, oder auch „ein verqueres Status Symbol“ von zweifelhaftem Nutzen.

„Es hat etwas Dekadentes, und gleichzeitig was Sinnloses.“ Danny Frede hat den Staubsauger Roboter für sein Projekt umgedeutet. Versteht sein Atelier gar als ein „Auffanglager für verwaiste Roboter“. Sein Vater hat bisweilen Mitleid mit den geschundenen Geräten. Denn die werden an ihre technischen Grenzen getrieben. Und halten sich erstaunlich wacker.

„Wo ist der Staubsauger Roboter nützlicher? In der Wohnung, wo er mal gut, mal weniger gut sauber macht. Oder auf einer Leinwand?“, fragt Danny Frede. Tatsache ist, alle Staubsauger, die Danny Frede jetzt im Einsatz hat, wären ansonsten auf den Elektroschrott gekommen. Ihre bisherigen Besitzer wollten sie nicht mehr. Nach dem Grund für diese Ablehnung hat Danny Frede seine bereitwilligen „Werkzeug Lieferanten“ nicht gefragt. Die Geräte arbeiten ohne Zweifel tadellos. Mir gefällt tatsächlich die Nachhaltigkeit, mit der Danny Frede die Roboter weiter verwendet.

Robotonismus. Die Dokumentation eines Projekts

Dreissig Meter Leinwand, hundertfünzig Meter Holzrahmen, über fünf Liter Firnis. Und besonders zu Anfang, viel technisch Mißglücktes. Eine steile Lernkurve im Prozess. Als eine Langzeit Performance mit Publikum war der Malprozess im Juni im Düsseldorfer nrw Forum zu erleben. Für seinen „Robotonismus“ Katalog, der dieses Projekt dokumentiert, hat Danny Frede einen Förderer gefunden. Alles in allem sind inzwischen gut dreissig große Bilder entstanden. Diese Serie ist dann abgeschlossen. Aber den „Robotonismus“ Gedanken hat Danny Frede noch längst nicht „zu den Akten“ gelegt. Da kommt noch was. Aber das will Danny Frede noch nicht verraten.

Mit dem Kühlschrank Magnet Spruch „Ist das Kunst? Oder kann das weg?“ oder den alternativen Sprüchen „Das kann ich auch!“ (auch in der Variante „mein Kind“, „mein Hund“ etc.) und „Das kann doch jeder“ ist der kritisch aufgeklärte Kunstbetrachter ja immer gern und schnell bei der Hand. Aber das ist viel zu kurz gegriffen.

Machen Sie es sich nie so einfach! Es geht vielmehr darum, sich ganz unmittelbar einzulassen, sich anregen zu lassen. Meinetwegen, sich auch darüber aufzuregen.

Und ja, Sie haben auch das Recht, sich nicht angesprochen zu fühlen. Klar, können Sie das ablehnen, sogar als „Nicht Kunst“. Aber ganz wichtig ist, kommen Sie stets selbst auf Ihre eigenen Gedanken! Sie bringen sich ansonsten um ein echtes Vergnügen. Versprochen. Viel Spaß!

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