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„Inside Rembrandt. 1606 – 1669.“ Köln, Wallraf-Richartz-Museum. Bis 01.03.2020

15/01/2020

Rush Hour im Museum

„Lass uns doch einfach kurz vor Weihnachten hingehen“. Meinte mein Vater, in Erwartung, dass es dann vielleicht weniger voll sein würde im Museum, weil alle anderen auf dem Weihnachtsmarkt oder beim Einkaufen sein würden. Weit gefehlt. Es war richtig voll an jenem Mittwoch Nachmittag im Museum. Und die angebotene Kuratoren Führung war leider auch schon ausgebucht. Dicht gedrängt schieben wir uns durch „Inside Rembrandt“. Die Sonderausstellung, die das Wallraf-Richartz-Museum anlässlich des 350sten Todestages von Rembrandt Harmenszon van Rijn veranstaltet. Und der große niederländische Maler ist tatsächlich immer noch sehr aktuell und höchst lebendig. Was auch für das immense Publikumsinteresse spricht, ungeachtet des Vorweihnachtsrummels und mitten in der Woche.

Die Ausstellung „Inside Rembrandt“ möchte, so heißt es auf der Website des Museums, ein „dramatisches Künstlerleben zwischen Tragödie und Komödie“ schildern. Köln hat einige Rembrandt Werke in der ständigen Sammlung. Und natürlich sind die alle dabei. Leihgaben aus anderen Museen locken auch erprobte Kölner Museumsgängerinnen und -gänger in die Sonderschau. Allem voran das imposante Gemälde „Der Gelehrte im Studierzimmer“ aus der Prager Nationalgalerie.  Und natürlich gibt’s auch etliches aus Rembrandts Umfeld. Werke von Zeitgenossen und Schülern wie etwa Jan Lievens, Govert Flinck, Gerrit Dou und Ferdinand Bol.

Ein Leben in fünf Akten

Es gibt also viel zu sehen. Meisterliche Malkunst und spektakuläre Lichtführung in lebendigen Arbeiten. Historien, Genrebilder, viele Portraits und sogenannte „Tronjes“. Echte Charakter Köpfe mit auffälligen Zügen, Gesichter mit funkelnden Augen und feinen Falten. Glänzende Stoffe, schimmernder Samt, goldiger Brokat und weicher Pelz. Arrangiert sind die Werke in fünf Akten. Der erste Akt beschreibt den Beginn von Rembrandt Karriere in Leiden, Akt Zwei widmet sich den Portraits, auch im Vergleich mit Arbeiten seiner Zeitgenossen. Es folgt Akt Drei mit Fokus auf Rembrandts beruflichem Höhepunkt in Amsterdam, künstlerisch und wirtschaftlich. Der vierte Akt befasst sich unter „Werkstatt und Strahlkraft“ mit Rembrandt Einfluss auf die Malerei seiner Zeit, und der fünfte Akt schließt mit Rembrandts Spätwerk.

Eine Schau in fünf Akten, also. Die Sonderausstellung beschreibt Rembrandt als „Virtuose, Genie oder Star“, versteht sich als „Hommage an den Meister“ und will nach eigenem Bekunden der Frage nachgehen, warum Rembrandt auch nach 350 Jahren noch so viele Menschen weltweit in seinen Bann zieht. Die Virtuosität dieses Malers kommt sicher zum Tragen, die künstlerische Leistung ist unmittelbar spürbar, zu sehen, auch im Zeitverlauf und im direkten Vergleich mit seinen Weggefährten und Schülern.

„Inside Rembrandt“?

Das einzigartige „Stardom“ des Malers, als unbestrittener Meister und Publikumsliebling, und Rembrandts wild bewegtes Leben zwischen hochfliegendem Erfolg als pompöser Kunstunternehmer und tiefstem Bankrott kommen leider ein wenig zu kurz. Ebenso wie die persönlichen und familiären Begleitumstände seiner Arbeit, wie der Tod seiner ersten Frau, seine neue Ehe, Unterhaltsstreitigkeiten und Schulden.

Die erläuternden Hinweise oder die Zeitleiste verweisen selbstredend auf diese Begebenheiten, aber es bleibt doch mehr oder minder farblos. Und damit fehlt es ein wenig an der Inszenierung und damit „Fühlbarmachung“ seiner persönlichen Biographie, aber nicht zuletzt auch seiner Zeit. Denn dieses niederländische „Goldene Zeitalter“ ist auch aus heutiger Sicht eine hochspannende Epoche. Übrigens wird sie in diesen Tagen  – nicht nur in den Niederlanden – sehr kontrovers diskutiert und bewertet.

Ein „Goldjunge“ im ebenso „Goldenen Zeitalter“

Rembrandt war mit seiner Werkstatt tatsächlich einer der „Big Player“ in einem nun kommerziellen Kunstmarkt, der sich ganz neu formierte, und nicht mehr nur den Adel und die Geistlichkeit bediente. Mit einem erstarkenden, bildungs- und profilierungshungrigen Bürgertum, das sich nun auch Kunstwerke leisten konnte und wollte. Mit der Kommerzialisierung und der nun gigantischen Nachfrage neuer Käuferschichten entstanden in diesen Jahren in den Niederlanden tatsächlich 70.000 Bilder pro Jahr. Landschaften, Seestücke, Alltagsszenen und Portraits gesellten sich zu den bis dato „gängigen“ biblischen und mythologische Szenen oder großformatigen Historienbildern. Die Werkstätten rationalisierten Arbeitsprozesse und spezialisierten sich oft auf bestimmte Motive, vorgefertigt für einen anonymen (Massen) Markt.

Rembrandt konnte als einer der Top-Produzenten Spitzenpreise für seine Arbeiten verlangen. Er investierte in seiner umsatzstärksten Amsterdamer Hoch Zeit viel Kapital in den Kunsthandel von Hendrik Uylenburgh, einem Verwandten seiner Frau Saskia. Der Künstler wurde Teilhaber und verknüpfte Werkstatt und Kunsthandel in geschickter Weise. In den Jahren dieser etwa vierjährigen Zusammenarbeit malte Rembrandt fast die Hälfte seiner Portraits. Er war also hoch produktiv, aber lebte auch umso verschwenderischer. Umso dramatischer die Krise, die Rembrandt nach diesen äußerst erfolgreichen Jahren erlebte. Bis hin zum Konkurs und im Anschluss zur – allmählichen – Wiederherstellung seiner Angelegenheiten verbrachte er auf deutlich bescheidenerem Niveau.

Kurzum, da bleibt die Kölner Schau ein wenig kurz und außen vor, ist also nicht sehr „inside“. Vor allem zum Ende von Rembrandts Leben, wo er zahlreiche Selbstbildnisse geschaffen hat.

Blickkontakt

Zu diesen Selbstportraits gehört auch einer meiner persönlichen Lieblinge, sein „Selbstbildnis als Zeuxis“ (um 1662), das im Bestand des Wallraf-Richartz-Museums ist. Da guckt er sehr verschmitzt, und scheint einen nicht aus den Augen zu lassen. Egal, wo man sich im Raum befindet. Und das ist tatsächlich unvermittelt wieder sehr „Inside Rembrandt“.  Und übrigens auch sehr geeignet für die „Kunst der langsamen Bildbetrachtung“.

Also, gehen Sie unbedingt hin. Denn lohnend ist die bildreiche Ausstellung mit einer ganzen Reihe von beeindruckenden Beispielen für Rembrandts große Bildkunst in jedem Fall. Auch ohne „Nachtwache“ oder die „Anatomie des Doktor Tulp“. Viel Vergnügen!

Goldenes ZeitalterInside RembrandtRembrandtWallraf-Richartz-Museum
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Kunst  / Museen und Ausstellungen

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